Bildungsverbund Urbane Künste ERbeLEBEN

Der Bildungsverbund Urbane Künste ERbeLEBEN initiiert und fördert künstlerische Bildungsprojekte zu den Themen öffentlicher Raum, Stadtentwicklung und Stadtgeschichte, Architektur, Design und Kunst im Stadtraum sowie urbane Jugendkulturen. Er hat einen lokalen Fokus auf der Bezirksregion Alexanderplatz, wirkt aber auch darüber hinaus in den restlichen Bezirk Mitte.


In den letzten Jahren hat sich hier ein Netzwerk aus schulischen sowie außerschulischen Einrichtungen, Kunst- und Kulturorten, Künstler*innen, Architekt*innen und weiteren Projektpartnern gebildet. Ziel ist es, qualitativ hochwertige und nachhaltige künstlerische Bildungsangebote im Verbund zu entwickeln und Kinder und Jugendliche für ihr eigenes Lebens- und Wohnumfeld, Gemeinwohl und gesellschaftliche Entwicklungen zu sensibilisieren, ihr Erleben der Stadt auf vielseitige Weise hinterfragen zu lassen und sie zur bewussten Mitgestaltung und Mitbestimmung zu aktivieren. Durch einen ganzheitlichen Bildungsansatz sollen insbesondere künstlerische Kompetenzen gestärkt werden.  Darüber hinaus zielt das Bildungsprojekt auf die nachhaltige Stärkung von Kooperationsbeziehungen unterschiedlicher Bildungsträger in der Region Alexanderplatz und darüber hinaus. Die Gestaltung der Übergänge von Grund- zur Oberschule soll begleitet, Willkommenskulturen und außerschulische Lernorte in den Alltag mit eingebettet werden.

Auch das Educationprogramm für die bezirklichen Kunstorte Bärenzwinger und Klosterruine wird im Bildungsverbund in Kooperation mit den Einrichtungen entwickelt und durchgeführt.

In Kooperation mit festen Partnerschulen aus Berlin Mitte gestalten internationale Künstler*innen und Architekt*innen interdisziplinäre Workshops für Schulklassen, während der die Schüler*innen ihr urbanes Raumverständnis reflektieren und künstlerische Beiträge in den öffentlichen Raum bringen. Am Ende des Schuljahres werden die Ergebnisse der Einzelprojekte in einer gemeinsamen Veranstaltung in Form einer Ausstellung o.Ä. der Öffentlichkeit präsentiert.

Das Programm wird koordiniert und künstlerisch geleitet von iCollective e.V.. Die Ausstellung zum Programm wird in Zusammenarbeit mit Zuloark umgesetzt. Urbane Künste ERbeLEBEN ist Teil des Berliner Netzwerks Urbane Praxis e.V..

Fotos: Natalia Hosie, Valeria Schwarz und Yannick Spiess

Beitrag in der Zinereihe „Die gerechte Stadt“ von Urbane Praxis e.V. zum Thema „Junge Urbane Praxis“ 2024, Seite 13: Die Stadt als erweitertes Klassenzimmer: Junge Bürger*innen denken und gestalten öffentliche Räume neu


Projektträger und Koordination:

iCollective e.V.
Ansprechpartnerin: Valeria Schwarz

Webseite Er(be)leben

Steuerung und fachliche Begleitung:

BA Mitte – Amt für Weiterbildung und Kultur, Fachbereich Kunst, Kultur und Geschichte

Programmleitung:

Anne Pfennig
Tel.: 030 9018-33481
E-Mail: anne.pfennig@ba-mitte.berlin.de

Der Bildungsverbund „Urbane Künste“ wird gefördert durch das Programm „Lokale Bildungsverbünde nachhaltig sichern und stärken“ der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie:
www.berlin.de/sen/bildung/unterstuetzung/bildungsverbuende/

Jahresprogramm des Bildungsverbundes

2024: Caring City

Wie kann eine Stadt dafür sorgen, dass sich alle Stadtbewohner*innen in ihrer Diversität wohl und sicher fühlen? Welche urbanen Infrastrukturen bzw. Vertrauensräume fördern zwischenmenschliche Bindungen und wecken das Gefühl von Geborgenheit? „Care“ (auf Deutsch Fürsorge, Sorge, Kümmern) ist jede für den Erhalt unseres Lebens ausgerichtete Aktion, damit wir bestmöglich (zusammen)leben können. Die Caring City versteht sich als Netzwerk der gegenseitigen Fürsorge und stellt die Bedürfnisse aller Lebewesen, die den urbanen Raum teilen, in den Mittelpunkt – mit dem Ziel, die Lebensqualität im urbanen Kontext zu erhöhen. Dabei sind in einer Caring City die architektonischen Merkmale einer Stadt sowie ihre nachbarschaftliche, fürsorgliche Gemeinschaft gleichgesetzt und reproduktive Tätigkeiten wie Bildung, Erziehung, Pflege, Versorgung, Reinigung, u.v.m. rücken wegen ihrer Relevanz für das soziale Leben in den Vordergrund. Während Caring City für jede Stadt etwas anders bedeutet und sich dadurch von standarisierten Lösungen entfernt, setzt sie ein Bewusstsein der Bewohner*innen für die eigenen Bedürfnisse sowie die der Anderen voraus – über kulturelle und generationsbedingte Grenzen hinweg. Urbane Künste ERbeLEBEN lädt Kinder und Jugendliche ein, sich Gedanken über eine gemeinwohlorientierte Stadt zu machen, die zwischenmenschliche Fürsorge fördert. Wie sieht eine Stadt aus, die dafür sorgt, dass Kinder und Jugendliche bestmöglich leben können? Welche Praktiken müssen wir entwickeln, um mit den verschiedenen Interessen der Bewohner*innen empathisch umzugehen? Was kann die Verwaltung aus diesen Praktiken lernen, um die Stadt bedürfnissorientierter zu entwickeln?

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Aktuelles:

Mini-Ausstellung und Workshop-Input mit Valeria Schwarz und Anne Pfennig beim „Festival für urbanes Wohlergehen …rund um den Mäusebunker“, 12. bis 22. September 2024: Programm-Link 20.9.24: Ausstellung und Workshop

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Abschlussausstellung:

Ort: Haus der Statistik, OTTO Halle, Otto-Braun-Straße 70-72, 10178 Berlin

Datum: 28.06. bis 04.07.2024

Eröffnung: 28.06. von 10:00-14:00 Uhr

Öffnungszeiten: Sa u. So: 14:00-18:00 Uhr, Mo bis Do: 09:00-13:00 Uhr

Erweiterte Öffnungszeiten zum Ko-Markt am Mittwoch, 03.07., 16:00-20:00 Uhr  Altersangabe: ab 5 Jahren

Programm zum Tag der Architektur am Samstag, 29.06., 17:30-20:00 Uhr: Führung durch die Ausstellung mit den Kurator*innen und kollektiver Stadtspaziergang mit Susanne Bosch und Gloria Gaviria.

Kostenlose Führungen und Workshops für Schulklassen auf Anfrage unter hallo@erbeleben.de

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Newsletter:

Newsletter September 2024

Newsletter zur Ausstellung Juni 2024

Newsletter Mai 2024

Newsletter März 2024

Anmeldung hier

Weitere Einblicke in die Projekte von Er(be)leben: www.erbeleben.de und www.instagram.com/erbeleben/?hl=en

Im Jahr 2023 drehte sich bei Urbane Künste ERbeLEBEN alles rund um das Thema „Umnutzung“. Viele Schul- und Kulturpartner, Künstler*innen, Architekt*innen und Vermitller*innen waren wieder mit dabei: Max-Planck-Gymnasium, Grundschule Neues Tor, John-Lennon-Gymnasium, Theodor-Heuss-Gemeinschaftsschule, Hausburgschule, Bärenzwinger, Klosterruine, galerie weißer elefant, Haus der Statistik, Urbane Praxis e. V., ZK/U Zentrum für Kunst und Urbanistik, FRÖBEL-Kindergarten mittendrin, Bezirksamt Mitte – Sachgebiet Kulturelle Bildung und Stadtkultur, José Contreras Aguad, Lorène Blanche Goesele, Leicy Valenzuela, Malin Mohr, Club Real, Rahel Jakob & Lukas Rosier, Valeria Germain, Kaveh Ghaemi, Ute Lindenbeck, Valeria Schwarz und Mareike Wenzel.

Städte sind immer im Wandel, ihre Räume und Nutzungen passen sich an den urbanen Alltag an. Obwohl alle Nutzungsveränderungen den Zeitgeist der Gesellschaft widerspiegeln, dienen sie nicht alle dem allgemeinen Interesse. Was können wir von kulturellen Transformationsorten wie der Ruine der Franziskaner Klosterkirche, dem Bärenzwinger, dem Haus der Statistik oder dem ZK/U Zentrum für Kunst und Urbanistik lernen, die urbane Räume rund um die Themen Stadtgeschichte, Stadtkultur, Gegenwartskunst, Teilhabe und Gemeinwohl öffnen?

In der sechsten Ausgabe lädt Urbane Künste ERbeLEBEN Kinder und Jugendliche ein, sich mit der Verwendbarkeit und Umwandlung bestehender Gebäude und Brachen in Berlin zu beschäftigen. An welcher Infrastruktur mangelt es in Berlin und welche baulichen Umnutzungen können der Gesellschaft zugunsten kommen? Braucht Berlin als Bundeshauptstadt neue, moderne Hochhäuser? Oder ist es progressiver und nachhaltiger, bestehende Gebäude für neue Zwecke zu transformieren? Wer schreibt die Stadt und wie können Umnutzungen auf die Bedürfnisse der Bewohner*innen reagieren?

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Interview mit Valerie Schwarz und Leicy Valenzuela von i Collective e.V. zum Thema „Kreative Bildungserfahrungen: Das Gespräch in der  Publikation basiert auf einem Praxisbeitrag des Bildungsverbundes zum Fachtag „Meine Schule − mein Block: demokratische Lernorte und gewaltfreie Lebenswelten“, der am 22.06.2023 von der Fachstelle proRespekt in Kooperation mit dem Sozialpädagogischen Fortbildungsinstitut Berlin-Brandenburg (SFBB) realisiert wurde. Dazu gibt es auch ein Methodenblatt.

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Ausstellungsankündigung:

MIT, AUS, UM…wie NUTZEN wir die Stadt?

Eine Ausstellung des Bildungsverbundes Urbane Künste ERbeLEBEN

29. Juni bis 9. Juli 2023

galerie weißer elefant, Auguststraße 21, 10117 Berlin

Dienstag bis Sonntag von 13:00 bis 19:00 Uhr

Offene Werkstatt für Familien am 2. Juni und 9. Juli von 15:00 bis 17:30 Uhr

Künstler*innen/Architekt*innen: Club Real, José Contreras Aguad, Kaveh Ghaemi, Leicy Valenzuela, Lorène Blanche Goesele, Lukas Rosier, Malin Mohr, Rahel Jacob, Ute Lindenbeck, Valeria Germain, Valeria Schwarz

Partnerschulen: Grundschule Neues Tor, Hausburgschule, John-Lennon-Gymnasium, Max-Planck-Gymnasium, Theodor-Heuss-Gemeinschaftsschule

Die Ausstellung in der galerie weißer elefant zeigt den Arbeitsprozess und die Ergebnisse der künstlerischen Einzelprojekte aus dem Jahr 2023 mit den Partnerschulen. Für interessierte Schulen gibt es ein Begleitprogramm auf Anfrage an hallo@erbeleben.de.

Projektleitung: Valeria Schwarz

Ko-Leitung: Lorène Blanche Goesele

Gestaltung: Alberto Rey

Ausstellungsgestaltung: Ana Salom, Juan Chacón

Film und Fotografie: Elma Riza

Öffentlichkeitsarbeit: Georg Zolchow

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Veranstaltungsankündigung:

Offene Türen bei Urbane Künste ERbeLEBEN am 22.11.2023, 18 Uhr, im Spreefeld

Wir laden Lehrer*innen, Pädagog*innen und Mitarbeitende anderer Bildungs- und Kultureinrichtungen aus Berlin Mitte und darüber hinaus ein, die Arbeit von Urbane Künste ERbeLEBEN kennenzulernen und vielleicht sogar schon den ersten Schritt für eine mögliche Kooperation zu wagen.

Am Tag der Veranstaltung werden neben beteiligten Künstler*innen, Architekt*innen und Mitarbeiter*innen aus der Kulturverwaltung auch Lehrer*innen dabei sein, die mit ihren Klassen seit mehreren Jahren am Projekt teilnehmen und von ihren Erfahrungen berichten. Bei der Veranstaltung werden verschiedene Fragen angesprochen, so zum Beispiel: Wie ist das Projekt strukturiert und wie können Klassen bzw. Gruppen teilnehmen? Welche Potentiale hat die Zusammenarbeit von Künstler*innen bzw. Architekt*innen und Schüler*innen? Wie fungieren Träger wie iCollective e.V. und der Bildungsverbund Urbane Künste ERbeLEBEN als Brücke zwischen den verschiedenen Akteur*innen? Wie können Kinder und Jugendliche aktiver Teil von Stadtgestaltung und -entwicklung sein?

2023 haben sechs Berliner Schulen und über 300 Schüler*innen an Urbane Künste ERbeLEBEN teilgenommen. Die Ausstellung in der kommunalen galerie weisser elefant in Berlin Mitte wurde von den beteiligten Klassen und vielen weiteren Schul- und Kindergartengruppen besucht.

Die Einblicke in die Arbeit des Bildungsverbundes und die Beantwortung aller Fragen finden in entspannter Atmosphäre, mit Snacks und Getränken im Optionsraum 3 vom Spreefeld, Berlin Mitte, statt.

Wann: 22. November 2023, 18 bis 19 Uhr, danach offener Austausch

Wo: Spreefeld, Optionsraum 3, Wilhelmine-Gemberg-Weg 14, 10179 Berlin

Anmeldung: presse@erbeleben.de

Im Jahr 2022 lädt das Kunstkollektiv iCollective e.V. und zuloark Kinder und Jugendliche ein, die Rolle von Kunst und Gemeinwohl im Bezug zur Stadtentwicklung zu untersuchen.

Im Projekt „Die Solidarische Stadt“ reflektieren Jugendliche mittels der Kunst über Ressourcen im urbanen Raum, deren solidarischen Verteilung und den Begriff Gemeinwohl und werden angeregt, sich darüber künstlerisch zu äußern. Ziel ist, sich Gedanken über die Stadtentwicklung zu machen und dabei den eigenen Lebensraum mitzugestalten.

Das Team von Er(be)leben vertieft damit die schulischen Kooperationen, erweitert die Themen der vergangenen Projektjahre und bringt Jugendlichen Themen wie öffentlicher Raum, Erbe, Stadt bzw. Stadtentwicklung und Gemeinschaft näher.

In Anlehnung zum Konzept der diesjährigen Documenta in Kassel wird mit den Schülerinnen und Schülern über materielle und immaterielle Ressourcen reflektiert, die im urbanen Raum zur Verfügung stehen. Was versteht man unter Ressource und wie werden sie verteilt? Im Idealfall sollen Wissen, Nahrung, Energie, Wasser, Land, Zeit und/oder Daten so verteilt werden, dass sie dem Gemeinwohl dienen.

Was versteht man unter Gemeinwohl bzw. wessen Bedürfnisse werden dabei berücksichtigt? Gerade aus einer intergenerationalen Perspektive öffnet diese Frage neue Konflikte, wenn man unseren jetzigen Gebrauch der Ressourcen betrachtet, die auf Kosten der zukünftigen Generationen basiert.

Welche weiteren Konflikte gibt es in der Verteilung von urbanen Ressourcen und wie können konsensorientierte Lösungen gefunden werden?

In verschiedenen Workshopphasen werden die Schüler*innne selbst zu Stadtplaner*innen, Künstler*innen und Vermittler*innen.

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Vom 14. bis 27. Oktober 2022 wurden die Ergebnisse aus dem Jahresthema „Die solidarische Stadt“ in der galerie weißer elefant in der Auguststraße präsentiert.

Beteiligte Künstler*innen und Schulen: José Contreras Aguad, Lorène Blanche Goesele, Leicy Valenzuela, Stiftung Freizeit (Markus Blösl), Xavier Krilyk, Evangelische Schule Berlin Zentrum, Evangelische Schule Berlin Mitte, John-Lennon-Gymnasium, Max-Planck-Gymnasium, Theodor-Heuss-Gemeinschaftsschule.

Im Jahr 2021 lädt das Kunstkollektiv iCollective e.V. und zuloark Kinder und Jugendliche ein, sich als kreative Stadtbewohner*innen künstlerisch am Diskurs über den öffentlichen Raum zu beteiligen.

Unter dem Thema smart cities sollen Schüler*innen kreative Lösungsansätze für die selbst festgestellten Probleme im öffentlichen Raum erarbeiten. Ziel ist es, Ideen zu sammeln, wie Städte effizienter, sozial inklusiver und damit lebenswerter gestalten werden können.

Das Team vom Projekt „Er(be)leben“ möchte die Arbeit der letzten Jahre vertiefen und Schüler*innen Themen wie öffentlicher Raum, Erbe, Stadt und Stadtentwicklung nahe bringen. Gemeinsam mit Schüler*innen geht das Team der Frage nach, was smart (deutsch: intelligent) in Bezug auf das städtische Leben ist und was das genau für ein nachbarschaftliches Umfeld bedeutet. Können Probleme wie Umweltverschmutzung, demographischer Wandel oder Ressourcenknappheit bspw. durch Digitalisierung abgefedert werden?

Darüber hinaus leben Städte wie Berlin von Kunst bzw. Kultur und viele Kunstschaffende lassen sich vom urbanen Raum und zufälligen Begegnungen in der Stadt inspirieren. Aus diesem Grund werden die im Rahmen der städtebaulichen Veränderungen entlang des II. Bauabschnitts an der Karl-Marx-Allee entstehenden temporären Kunstinstallationen im öffentlichen Raum unter dem Thema „Art Cities“ ebenfalls Teil des Programms.

In verschiedenen Workshopphasen werden die Schüler*innne selbst zu Stadtplaner*innen, Künstler*innen und Vermittler*innen. In den Straßen Berlins setzen sie sich mittels Performance, Film, Fotografie und Zeichnungen mit den Orten auseinander und entwickeln gemeinsam neue urbane Konzepte.

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Vom 27. 11. bis 5. 12. 2021 wurden die Ergebnisse aus dem Jahresprojekt in einer Ausstellung im Haus der Statistik präsentiert.

Im Sommer startete das Programm mit Interventionen im Stadtraum, in Form von Entdeckungen der Geräuschkulissen rund um die Umgebung der Charité, Besichtigung der Karl-Marx-Allee als bedeutendes Architekturdenkmal oder Gestaltung eines eigenen Bahnhofs der Zukunft. Die im Rahmen der städtebaulichen Veränderungen entlang des II. Bauabschnitts an der Karl-Marx-Allee entstandenen temporären Kunstinstallationen im öffentlichen Raum wurden unter dem Thema „Art Cities“ ebenfalls Teil des Programms.

Zusammen mit den Künstler*innen und Architekt*innen Raúl Bastida, Rubén González Escudero, Nele Konopka, Ute Lindenbeck, Malin Mohr, Valeria Schwarz, Stiftung Freizeit (Markus Blösl) und Jonas Szabo wirkten die Schüler:innen der teilnehmenden Schulen als junge Stadtmacher*innen und erstellten Beiträge, die ihre Visionen der zukünftigen Stadt für andere erfahrbar machen.

Im Jahr 2020 nehmen die Kunstkollektive iCollective e.V. und zuloark gemeinsam mit Schüler*innen das Thema Stadt und Nachhaltigkeit in den Fokus:

Was ist es in den Augen junger Bürger*innen innerhalb der Stadt wert, zu erhalten und zu pflegen? Ziel in diesem Jahr ist es, gemeinsam mit den Jugendlichen den Stadtraum neu zu entdecken, ihn als Lernmöglichkeit zu nutzen und spielerisch zu einer Plattform für temporäre, künstlerische Interventionen zu verwandeln, die Vergangenheit und Zukunft zusammenbringen. Bereits in den letzten zwei Projektphasen von „Er(be)leben“ äußerten die teilnehmenden Schüler*innen Wünsche und Sorgen für den Erhalt der Natur innerhalb der Stadt. Diese Aufforderungen bleiben nicht im kleinen Kontext von Er(be)leben sondern sind die Basis einer in den letzten Jahren weltweit entstandenen Jugendbewegung, die unter dem Namen „Fridays for Future“ für einen ökologisch bewussteren Umgang mit den Ressourcen aufruft.

Wie kann Kunst dazu beitragen, den Alltag bzw. das Leben in der Stadt nachhaltiger neuzudenken? Wie kann Er(be)leben Jugendliche unterstützen, damit ihre Zukunft bei der Gestaltung des jetzigen Lebensstils berücksichtigt wird? Welche Rolle können die Jugendlichen der Hauptstadt als Impulsgeber*innen für ein nachhaltiges Leben spielen?

Während die Schüler*innen sich in Workshopphasen künstlerisch mit dem Thema auseinandersetzen, finden parallel Reflektionsgespräche statt, damit die Teilnehmenden ihre eigene Meinung zu nachhaltigen Lebensstilen in der Stadt entwickeln. Dabei orientiert sich das Projekt am Konzept der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE): Entwicklung ist dann nachhaltig, wenn Menschen weltweit, gegenwärtig und in Zukunft, würdig leben und ihre Bedürfnisse und Talente unter Berücksichtigung planetarer Grenzen entfalten können. BNE befähigt Menschen zu einem zukunftsfähigen Denken und Handeln. Dabei stehen verschiedene Fragen im Vordergrund, wie z.B.: Wie beeinflussen meine Entscheidungen Menschen nachfolgender Generationen in meiner Kommune oder in anderen Erdteilen? Welche Auswirkungen hat es beispielsweise, wie ich konsumiere, welche Fortbewegungsmittel ich nutze oder welche und wie viel Energie ich verbrauche? Am Ende dieser Phase sollen verschiedene Konzepte zur Gestaltung dieser Stadt verfasst und in die Öffentlichkeit getragen werden.

Auch dieses Jahr lassen die Kunstkollektive  iCollective e.V. und zuloark gemeinsam mit Schüler*innen der Grundschule Neues Tor und des Max-Planck-Gymnasiums mit der Leitfrage “Was ist die Stadt als (politisches) Gesamtkunstwerk für dich?” das Projekt im Jubiläumsjahr des Bauhauses zum zweiten Mal aufleben. Das auf den urbanen Raum interpretierte Konzept des Bauhauses motiviert die Teilnehmer*innen dazu, den Stadtraum neu zu entdecken, ihn als Lernmöglichkeit zu nutzen und spielerisch zu einer Plattform für temporäre, künstlerische Interventionen zu verwandeln, die Vergangenheit und Zukunft zusammenbringen. Dabei wird der demokratische und experimentelle Charakter des Bauhauses mit in die Vorgehensweise eingebracht: wie können Kinder und Jugendliche den Alltag bzw. das Leben in der Stadt experimentell neudenken?

Auf den Spuren der Historie und Perspektive(n) untersuchen die Teilnehmer*innen gemeinsam mit den beteiligten Künstler*innen während regelmäßiger Gruppen-Workshops jeweils drei Orte in Berlin Mitte: das Haus der Statistik, das Alexa am Alexanderplatz und den Holzmarkt am Spreeufer. Neben der Bedeutung, die diese Orte im alltäglichen Leben der Teilnehmer*innen haben, wird auch die Nachvollziehbarkeit der Stadtentwicklung thematisiert, um anschließend mit den Gruppenmitgliedern zu reflektieren, wie sie als junge Erbeträger*innen aktiv an ihr mitwirken können.

Als Ausdruck dieses kontinuierlichen Lernprozesses gestalten sie gemeinsam mit den Künstler*innen jeweils ein bis zwei Kunstprojekte zum untersuchten Ort, die in einer anschließenden Ausstellung präsentiert werden: in  differierenden Formaten  wird ihre eigene Positionierung über die Nutzung der Stadt gespiegelt, die sie damit assoziieren.

So baut eine der beiden Gruppen des Haus der Statistik gemeinsam mit der Künstlerin Vanessa Farfán ein Modell von dem Gebäudekomplex. Dabei experimentieren die Jugendlichen mit der von Farfán selbstentwickelte Methode der AeSthetistik, einem Wortspiel aus Ästhetik und Statistik, als Lehre von Methoden zum Umgang mit quantitativen Informationen und ästhetischen Erfahrungen. Die zweite Gruppe entwickelt gemeinsam  mit dem Künstler Rubén González Escudero ein Video über den Aufbau der Ortsgeschichte und seine möglichen Zukunftsbilder. Die jungen Teilnehmenden wählen  einen Lernprozess, durch den sie die Relevanz und Herausforderungen eines partizipativen Projektablaufs, die auch die beteiligten Akteur*innen am (Auf-)Bau des Haus der Statistik erleben, erfahren können.

Eine der Gruppen der Alexa-Mall gestaltet gemeinsam mit der Choreographin Modjgan Hashemian eine Performance, die sich um die Körper und Bewegungsabläufe im und um den öffentlichen Raum Alexa und Alexanderplatz dreht. Eine weitere Gruppe erarbeitet eine Sound-Performance mit dem Musiker Raúl Bastida, für die sowohl visuelle als auch akustische Eindrücke synästhetisch interpretiert und anschließend abstrahiert in Klänge übersetzt werden.

Außerdem inszeniert die Gruppe des Holzmarkts gemeinsam mit der Künstlerin Valeria Schwarz und dem Architekten Juan Chacón ein Schattentheater über die Geschichte des Holzmarkts und seine Auseinandersetzung mit dem Bezirksamt. Die Bauformen vor Ort, die Rolle der beteiligten Akteur*innen und die politischen Ereignisse sind der Ausgangspunkt für die Dramaturgie.

Alle Projekte wurden im Rahmen einer Ausstellung in der Alten Münze präsentiert. Sie läuft dort vom 29. November bis 8. Dezember 2019:

alte-muenze-berlin.de/event/erbeleben-ausstellung/

Im Jahr 2018 wurde im Rahmen des europäischen Kulturerbejahres e.V. gemeinsam mit der Künstler*innengruppe iCollective e.V. und der Architektengruppe Zuloark das Projekt „Er(be)leben“ durchgeführt.

In welchem Bezug steht das gegenwärtige Leben von Jugendlichen zu der Geschichte Berlins und was verstehen sie unter „kulturellem Erbe“?

Das Projekt ludt Schüler*innen dazu ein, diese Fragen anhand vier historischer Orte in Berlin Mitte zu untersuchen. Jedem der Orte wurde ein bestimmtes Konzept zugeordnet: das Nikolaiviertel wurde mit Austausch, die Klosterkirchenruine mit Innovation, der Alexanderplatz mit Konflikt und die Karl-Marx-Allee mit Mobilität verknüpft.

Jede Schüler*innengruppe entwickelte ein künstlerisches Projekt, das in einer Ausstellung in der Alten Münze präsentiert wurde. Hierbei begann eine Reihe von Diskussionen über die Zukunftsperspektiven rund um diese Orte. Die Ergebnisse dieser Gespräche wurden in einem Manifest für urbane Rechte junger Menschen im öffentlichen Raum festgehalten und als LED-Text in der Klosterkirchenruine veröffentlicht.

Die Absicht von Er(be)leben war es, Jugendliche als lebendige “Erbenträger/innen” anzusprechen, also als junge Menschen, die das Erbe Europas miterleben und auf ihre persönliche Art und Weise weitertragen. Denn ihr Verständnis von Erbe kann anders sein als institutionelle Auffassungen. Ziel war es, gemeinsam mit den Jugendlichen den Stadtraum neu zu entdecken, ihn als Lernmöglichkeit zu verstehen und spielerisch zu einer Plattform für künstlerische Interventionen zu verwandeln, die Vergangenheit und Zukunft zusammenbringen. Dabei schlüpften die Jugendlichen in die Rolle von Stadtplaner*innen, Künstler*innen und Vermittler*innen.

Einblicke in das Projekt:

www.icollective-berlin.com/wp-ico/erbeleben/

www.webstagram.one/tag/erbeleben

Artikel zum Projekt auf der Online-Plattform „Kultur Mitte“ von Anna-Lena Wenzel: „Stadteroberungen – Über die Ausstellung „Er(be)leben“ in der Alten Münze“

Projektträger und Koordination:

iCollective e.V. in Kooperation mit Zuloark

Valeria Schwarz
E-Mail: info@icollective-berlin.com
www.icollective-berlin.com
http://zuloark.com

Das Projekt LOCAL HEROES II porträtiert mit Fotografien und Interviews ganz unterschiedliche Menschen, die eins gemeinsam haben: Sie wohnen in Berlin-Mitte und bewegen etwas, das sich nachhaltig positiv auswirkt. LOCAL HEROES inspirieren und generieren ein lokales Gemeinschaftsgefühl von kollektiver Kraft, sind aber zumeist als Person unsichtbar. Das Projekt der LOCAL HEROES der Initiative LUNA PARK e.V. stellt diese Menschen in den Mittelpunkt und macht ihren besonderen Einsatz für die Community mit Portraits sichtbar.

LOCAL HEROES II ist eine Adaption des Projektes LOCAL HEROES, welches vom Diversitätsfonds der Senatsverwaltung für Kultur und Europa im Rahmen der IMPACT -Förderung unterstützt wurde und im Januar 2022 mit einer Foto-Ausstellung und szenischen Lesung der Interviewtexte von Schauspieler*innen im Ballhaus Prinzenallee zwölf Portraits von LOCAL HEROES präsentierte.

Für die zweite Auflage des Projektes wird im Herbst 2022 und Frühjahr 2023 mit Kindern der Gesundbrunnen-Grundschule und Jugendlichen aus dem Jugendclub Badstraße im Wedding kooperiert. Es bietet den teilnehmenden Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, 6 LOCAL HEROES aus ihrem nahen Lebensumfeld zu wählen und sich aktiv an der Produktion der Portraits und abschließenden öffentlichen Präsentation zu beteiligen. Die Planung und Umsetzung erfolgt durch ein professionelles Medienteam (Fotograf*in und Autor*in) der Initiative LUNA PARK e.V., die die Teilnehmenden in ihre Arbeitsprozesse einbezieht. Ziel ist es, Kinder und Jugendliche mit „LOCAL HEROES“ für Möglichkeiten der Mitwirkung an der Gestaltung in ihrem Lebensumfeld und damit für die Stadtgesellschaft zu sensibilisieren. LOCAL HEROES aus dem Kiez dienen als Vorbilder und bieten den Kindern und Jugendlichen positive Identifikationsmöglichkeiten mit ihrem Lebensraum und dem Menschen „LOCAL HERO“. Ihre Lebensläufe zeigen glaubwürdige „Aus“-Wege und ermutigen sie, ihren eigenen Weg aus der oft vorhandenen Perspektivlosigkeit zu finden und zu gehen. Durch die Begegnung und Beschäftigung mit den Biographien dieser „unsichtbaren“ Bürger*innen, die sich für die Gemeinschaft und ihren Stadt- und Kulturraum einsetzen, werden einerseits die Werte einer pluralistisch-demokratischen Gesellschaft vermittelt, zugleich lernen wir, die Erwachsenen, die sie zu Engagement motivieren wollen, ihre beliebten Vorbilder kennen, die auch uns oft unbekannt sind, da wir in anderen Kommunikations- und Kulturkreisen verkehren. Damit bietet LOCAL HEROES II nicht nur positive Identifikationsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche, sondern setzt zugleich einen integrativen Prozess mit interkulturellem Austausch zwischen Generationen in Gang.

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LOCAL HEROES II wurde durgeführt von der Autorin Mirjam Wittig und dem Fotografen, Fotojournalisten und Videofilmer Giovanni Lo Curto in Zusammenarbeit mit dem künstlerischen Leiter der Initiative Luna Park, Kosmas Kosmopoulos. Im Januar 2023 ging das Projekt mit einer Lesung und Abschlusspräsentation im Jugendclub Badstraße zu Ende.

Im Sommer/Herbst 2020 wird am Gedenkort Güterbahnhof Moabit ein Projekt mit Schüler*innen der 7. Klasse der Theodor-Heuss-Gemeinschaftsschule und Künstler*innen von Tanz Theater Dialoge e.V. in Zusammenarbeit mit dem Bildhauer Thomas Lucker durchgeführt. Zentral ist die Auseinandersetzung mit den Themen Verfolgung, Flucht und Deportation vom größten Berliner Deportationsbahnhof, – dem Güterbahnhof Moabit – während des nationalsozialistischen Regimes und der Biografie eines jungen Mädchens namens Marianne und ihrer Großmutter Lise. Das Projekt operiert mit einem theaterpädagogischen Konzept, das die performativen und bildenden Künste in den Dienst von kultureller und politischer Bildung stellt. Um dies mit einer 7. Klasse umzusetzen, besteht das Projekt aus drei Teilen mit je einem darstellerischen oder handwerklichen Ansatz, die sich zuerst einzeln entwickeln und schließlich in „Mariannes Geschichte“ und am Gedenkort miteinander verknüpft werden. Exkursionen zu unterschiedlichen Gedenkorten Berlins (z.B. Gedenkort für die Kindertransporte an der Friedrichstraße, Spiegelwand zum Gedenken an die Verfolgten und Ermordeten aus Steglitz, Hermann-Ehlers-Platz, Holocaust-Denkmal in Mitte) verdeutlichen den Jugendlichen verschiedenen Formen der künstlerischen Umsetzung von Gedenken.

SchülerInnen des Projektes bearbeiten unter Anleitung des Bildhauers Thomas Lucker Ytong-Steine. Fotos: Sabeth Schmidthals

Weitere Einblicke in das Projekt: www.tanz-theater-dialoge.de/die-geschichte-von-marianne-und-ihrer-grossmutter-lise-herbst-kuenstlerische-interventionen-am-gedenkort-gueterbahnhof-moabit/

Der Bärenzwinger im Köllnischen Park, dem historischen Zentrum Berlins, hat eine besondere Bedeutung für viele Berliner sowie für die Stadtgeschichte. Der heute als Kunstraum genutzte Ort möchte die in den Mauern, Strukturen und Symbolen präsente Vergangenheit in die Gegenwart führen. Das Vermittlungsprogramm für alle Altersgruppen beleuchtet unterschiedliche Aspekte des Bärenzwingers und macht den Ort auf kreative und spielerische Weise zugänglich.

Die flexible Struktur des Programmes, in dem Mal die Berliner Stadtgeschichte, die Baugeschichte und Architektur, der Berliner Bär als städtisches Wappentier und Bürgerattraktion, Tierschutzprobleme und die Umwandlung zum Kunstraum sowie allgemeine Themen wie Gefangenschaft und Freiheit im Vordergrund stehen, erlaubt eine Anpassung an die jeweilig stattfindenden Ausstellungen. Schulen, Universitäten, Feriengruppen oder anderweitig Interessierte sind eingeladen, den Bärenzwinger in seiner Vielschichtigkeit zu erkunden und das richtige Vermittlungs-Modul für sich auszuwählen.

www.baerenzwinger.berlin/Vermittlung/

Seit 2017 führt ein Team von Künstler*innen, Theater- und Kulturwissenschaflter*innen sowie -pädagog*innen angelehnt an die Ausstellungsthemen der Galerie philosophische Workshops mit Grundschulen durch. In einem mehrtägigen bis -wöchigen kreativen Prozess wird mit den Kindern praktisch geforscht und philosophisches Denken erprobt.

Die Kunstvermittlerin Daniela Herr bietet Ferienworkshops für Kinder und Jugendliche verschiedener Altersstufen an. Die Kursinhalte sind inspiriert durch die jeweils aktuelle Ausstellung, aus der Motive und Techniken spielerisch aufgenommen und variiert werden.

www.galerieweisserelefant.de/vermittlung

Die neugegründete Grundschule „Schule 48“ in Berlin-Mitte, Ortsteil Wedding, ist im Sommer 2019 in ihre neuen Räumlichkeiten eingezogen. Der modulare Ergänzungsbau ist der erste Bauabschnitt. Direkt daneben wird das Hauptschulgebäude inklusive Sporthalle errichtet. Zum Schuljahr 2021/22 soll die vierzügige Grundschule dann komplett sein. Für diesen neuen Schulbau wurde im Jahr 2020 vom Bezirksamt Mitte ein Kunst-Wettbewerb ausgelobt und ein Entwurf des Künstlers Jorn Ebner ausgewählt, der ab 2021 im Treppenhaus installiert wird. Das Werk trägt den Titel „Zu den Sternen / Das Universum der Dinge“ und wird eine Wand- und Deckeninstallation aus Glasobjekten. Das Projekt „Raumübungen“ mit der Kunstvermittlerin Barbara Campaner begleitet die Schüler*innen im Vorfeld der Installation des Kunstwerkes künstlerisch in einer Auseinandersetzung mit Raum.

Da wir jeden Tag unseres Lebens von Raum umgeben sind, spielt er eine wichtige Rolle in unserem Zusammenleben. Jede*r hat eine individuelle Sicht auf den Raum, der uns umgibt, und nimmt ihn anders wahr. Erwartungen, die wir an einen Raum stellen, Erfahrungen, die wir mit Räumen machen, unterschiedliche Nutzungen die wir in Anspruch nehmen, konstruieren den Begriff des Raumes immer neu.

Anliegen und Ziel des kulturellen Bildungsprojektes ist die Auseinandersetzung der Schüler*innen mit den Themen „Lebens- und Lernort Schule“, „Ein Wettbewerb für Kunst am Bau“, „Kulturelle Vielfalt“, „Herkunft“ sowie die inhaltliche Erarbeitung des Kunstwerkes selbst als auch die Begleitung der künstlerisch-handwerklichen Planung des Künstlers. Dies stets mit Blick auf die eigene Lebensrealität und den Schulalltag der Schüler*innen.

Seit 2017 werden Vermittlungsformate für die historisch interessanten Zeitzeugnisse im Stadtraum Berlin Mitte, der Klosterruine und dem Bärenzwinger, für SchülerInnen entwickelt und durchgeführt. Dabei werden die beiden Bauwerke mit dem Märkischen Museum in Bezug gesetzt. Durch den Dreiklang bauliches Zeitzeugnis – Stadtraum – Originalobjekt im Museum soll für die jugendlichen TeilnehmerInnen ein ganzheitliches Bild entstehen und die beteiligten Stätten als kulturelle Bildungsorte gestärkt werden.

Folgende Angebote sind u.a. bislang entstanden:

„Auf den Spuren von Mönchen, Schülern und Gelehrten.“ – Actionbound von Jugendlichen für alle zur Klosterruine (für SchülerInnen der 11. Klasse)

Das Projekt beschäftigt sich mit der Geschichte des Grauen Klosters, verortet es im Berlin des Mittelalters, der Reformationszeit und betrachtet die Entwicklung des dort ansässigen Gymnasiums bis in die heutige Zeit. Jugendliche erarbeiten dazu einen historischen Stadtrundgang, der das heutige Stadtbild dem alten Berlin gegenüberstellt. Der Rundgang ist in elektronischer Form der Öffentlichkeit zugänglich und eröffnet dem interessierten Publikum Pfade durch die vergangene Zeit. Die Beziehungen des Klosters zu weiteren historischen Punkten Berlins werden unterwegs erörtert.

„Die Ruine des Franziskanerklosters“ – Stadtspaziergang und Besuch des Märkischen Museums (für SchülerInnen der 3. – 6. Klasse)

Warum steht im Berliner Zentrum, unweit des Fernsehturms, eine alte Kirchenruine? Vor über 700 Jahren kamen Franziskanermönche nach Berlin, um hier, am damaligen Stadtrand, das „Graue Kloster“ zu errichten. Nach der Reformation im 16. Jahrhundert wurde dieses Kloster aufgegeben. Der berühmte Goldschmied und Drucker Leonhard Thurneisser wohnte, arbeitete und gründete hier in der Folge Berlins erste Druckerei, und wenig später wurde in den Gebäuden des ehemaligen Klosters auch das erste städtische Gymnasium von Berlin gegründet. Nach der Besichtigung und Erforschung der Ruine führt ein Spaziergang an der nahegelegenen mittelalterlichen Stadtmauer vorbei und über die Spree zum Märkischen Museum.

„Tiere in Berlin – von der Eiszeit bis in die Gegenwart“ – Besuch des Bärenzwingers und Workshop im Märkischen Museum (für SchülerInnen ab der 7. Klasse)

Die Schülerinnen und Schüler spazieren durch Berliner Geschichte und begegnen so Kultur, Handwerk und Alltag. Sie besuchen das Märkische Museum und befragen die dort präsentierten Objekte. Sie besichtigen den gegenüberliegenden Bärenzwinger im Köllnischen Park und untersuchen selbst die ehemaligen Gehege. Im Dialog mit Kulturvermittlerinnen und -vermittlern und anhand kreativer Methoden gehen die Jugendlichen der Frage nach, wie sich das Verhältnis zwischen Mensch und Tier von der Eiszeit bis heute immer wieder veränderte. Und welche Rolle nehmen wilde und domestizierte Tiere in der Berliner Großstadt heute ein?

www.stadtmuseum.de/vermittlung

  

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